Was erwartet die Generation Z von Firmen und Marken in Social Media?

Mein Name ist Karla, ich bin 17 Jahre alt und bin somit Teil der Generation Z, also der Generation mit den Geburtsjahren von 1995 bis 2010. Für mich und meine Generation ist das Internet sehr wichtig, wir sind schließlich damit aufgewachsen und kennen uns somit auch recht gut damit aus.

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Dadurch, dass ein Teil unseres Lebens im Internet stattfindet, haben wir somit automatisch sehr viel Kontakt mit Werbung, gerade in den sozialen Medien wie zum Beispiel auf Instagram oder TikTok, egal ob das nun von der App selbst offiziell geschaltete Werbung, Influencer-Marketing oder von Marken-Accounts versteckte Eigenwerbung ist.

Wie man sieht, gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten für Werbung und auch wenn diese von außerhalb vielleicht eher belächelt wird, findet diese Art von Werbung unter der Generation Z durchaus großen Anklang. Dadurch, dass meine Generation ganz anders wie die vorhergehenden Generationen aufgewachsen ist, haben wir auch andere Erwartungen an das Verhalten der Unternehmen, als die Generationen vor uns.

Humorvoller und kreativer Content gefragt

Auffallend ist, dass immer mehr Marken, Unternehmen und Firmen offizielle Social Media Accounts haben und diese nicht nur zur stumpfen und sachlichen Darstellung von ihrem Unternehmen nutzen, sondern ganz im Gegenteil dazu auch humorvollen und kreativen Content darstellen.

Es kommt natürlich immer noch drauf an, um welches Unternehmen es sich handelt, aber grundsätzlich kann man sagen, dass die Unternehmen, die über sich selbst auch mal Witze machen können, im Großen und Ganzen beliebter sind.

Nehmt euch doch ein Beispiel an Duolingo!

Ein gutes Beispiel für einen der oben bereits erwähnten Social Media Accounts ist der Account von der Sprachen-Lern-App Duolingo. Dieses Unternehmen hat sowohl auf TikTok als auch auf Instagram einen Account, und findet durch die abwechslungsreichen und kreativen TikToks bzw. Reels großen Anklang in der Generation Z.

Ich selbst folge sowohl auf TikTok als auch auf Instagram deren Accounts. Es ist einfach eine schöne Abwechslung zwischen den ganzen eintönigen Werbungen auch mal etwas Lustigeres zu finden. Man merkt einfach das da viel Mühe in den jeweiligen Videos steckt und auch wenn in „normaler“ Werbung bestimmt auch sehr viel Arbeit steckt, gibt es einfach einen entscheidenden Unterschied.

Wenn wir bei dem Duolingo Beispiel bleiben, ist die Werbung von denen einfach viel lockerer, es ist keine Direktkonfrontation die den Kunden/die Kundin jetzt unbedingt überzeugen will, sondern stattdessen wirkt es viel lockerer und man vergisst beim Anschauen einfach teilweise, dass man gerade ja irgendwie Werbung schaut. Es wirkt einfach menschlicher.

Von den Unternehmen wird einfach bisschen Kreativität gefordert und das ist nun echt nicht so viel, wer kann denn auch ernsthaft denken, dass man als Privatperson den Tag über dauerhaft immer Werbung schauen will, die nach den gleichen Grundsätzen und somit ohne wirkliche Abwechslung läuft.

Natürlich ist man dann genervt von dem Auftreten der Firmen und Unternehmen, wenn diese sich von der Art her alle gleich verhalten, Abwechslung ist wichtig, und dass man auch mal Witze über sich selbst machen kann gehört einfach dazu, auch als großes Unternehmen. Wie will man denn ein Produkt an die Menschen bringen, wenn man sich selbst absolut nicht menschlich verhält.

Offen & authentisch auf Social Media kommunizieren!

Um in der aktuellen Generation durchzustarten, muss man sich einfach von den Konkurrent*innen abheben, auch wenn das heißt, dass man mal einen Witz über sich selbst machen muss. Wenn man sich seine eigenen Schwächen eingesteht und diese offen kommuniziert, kann niemand anderer einen damit bloßstellen.

Ein gutes Beispiel für so ein Verhalten ist der Account von der Deutschen Bahn, es ist schließlich allgemein bekannt, dass die Deutsche Bahn jetzt nicht unbedingt für ihre Pünktlichkeit bekannt ist und dieses Problem kommuniziert der Account der Deutschen Bahn einfach offen auf Social Media, niemand kann einen mit etwas angreifen was eh alle wissen.

Wenn man sich normale Werbung anschaut, sieht man einfach, diese kann sehr nervig und anstrengend sein, gerade wenn sie einem so oft begegnet wie sie es auf Social Media tut. Ich denke, dass so sehr Werbung einem Unternehmen auch helfen kann Popularität zu gewinnen, genauso kann diese ein Unternehmen lächerlich machen.

Auch wenn man argumentieren könnte, dass die Unternehmen bei ihrer Werbung damit arbeiten, dass die Kund*innen diese seltsam finden und die Werbung gerade dadurch im Gedächtnis bleibt, bin ich persönlich davon überzeugt, dass ich allein schon aus Prinzip niemals ein Produkt kaufen möchte deren Werbung ich negativ in Erinnerung habe. So gesehen hat die Umsetzung von Werbung und die Art dieser einen großen Einfluss darauf ob ein Produkt gekauft wird.

Werbung auf Social Media für die Generation Z

Meiner Meinung nach gibt es verschiedene Punkte die bei Werbung auf Social Media für meine Generation besonders wichtig sind, damit ein Unternehmen unsere Aufmerksamkeit und Loyalität gewinnt. Die wichtigsten Aspekte dabei sind:

  • Authentizität: Eine ehrliche und transparente Werbung verringert die Distanz zwischen den Kund*innen und dem Unternehmen und führt somit zu mehr Vertrauen. Wenn eine Werbung eine „perfekte Welt“ oder ein „perfektes Leben“ zeigt ist das zu fern von der Realität, denn das Leben oder die Welt ist alles andere als perfekt und es wird auch nicht einfach perfekt werden nur weil man ein Produkt kauft. Eine Werbung die einem etwas vorspielt was nicht der Realität entspricht bei der Generation Z nicht besonders beliebt.
  • Inklusion: Personen aus Minderheiten, in die offiziellen Werbungen miteinzubeziehen ist sehr wichtig, damit diese sich wahrgenommen fühlen und sich außerdem auch besser mit dem Produkt identifizieren können. Wenn man sich bei etwas unsicher ist und nicht weiß ob dieses Produkt für einen gemacht ist würde es einen positiv bestärken das Produkt zu kaufen, wenn man auch als Minderheit in der Werbung gezeigt wird und somit offen kommuniziert das dieses Produkt für jeden gemacht ist.
  • Personalisierung: Werbung die auf persönlichem Level agiert hilft dem Kunden/der Kundin dabei sich mit dieser identifizieren zu können. Meine Generation erwartet dabei eher einen persönlichen Aspekt bei dem der Kunde/die Kundin eine gewisse Nähe zu dem Unternehmen hat und somit auch das Gefühl hat eine Stimme zu haben und vom Unternehmen wahrgenommen zu werden.
  • Zeitgemäße Werbung: Zeitlich passende Werbungen, die sich auf aktuelle Ereignisse beziehen sind sehr wichtig. Mit der Zeit mitzugehen und somit auch die Art der Werbung anzupassen ist unvermeidbar, wenn man als Unternehmen oder Marke weiterhin im Gespräch sein will. So ist aktuell Werbung auf TikTok oder Instagram einfach unvermeidbar, wenn man die jüngere Generation erreichen will, da dies der Ort ist wo Gen Z aktuell zu großen Teilen ihre Zeit verbringt.
  • Influencer Marketing: Influencer Marketing ist bei der Generation Z sehr beliebt, das liegt daran, dass das Vertrauen größer ist, wenn man das Gefühl hat, dass man die Person kennt. Influencer sind oftmals schon fast Vorbilder für ihre Follower*innen und können diese somit auch vergleichsweise leicht zum Kauf von Produkten überzeugen. Wenn dein Idol dir sagt, dass ein Produkt richtig gut ist, und dass diese es auch selbst nutzen, glaubt man das eher, als wenn es eine Werbung von einem Unternehmen ist und du zu diesem nicht wirklich eine Verbindung hast.
Timeline of generations in the Western world as in its Wikipedia article with notable events

Abschließend kann man sagen, dass die Generation Z eher auf kreativere und lustigere Werbung anspringt, also eher Werbung bei der man nicht sofort bemerkt, dass es eine Werbung ist. Wenn man das Gefühl hat, dass man ein Unternehmen wirklich kennt, ist man automatisch leichter zu einem Kauf zu überzeugen, da man diesem Unternehmen vertraut. Also, als Unternehmen, traut euch auch mal einen Witz zu machen, nehmt euch selbst nicht zu ernst und nutzt Social Media.


Karla, 17 Jahre, besucht die elfte Klasse an einem Gymnasium in München. Sie hat im März 2024 ihr zweiwöchiges Schülerpraktikum an der Wildner Akademie in München absolviert.